Hast Du körperliche Beschwerden, bei denen psychische oder soziale Faktoren Einfluss auf die Entstehung oder Ausprägung dieser Krankheit haben? Hierzu zählen beispielsweise Burnout, chronische Schmerzen, Tinnitus, Reizdarm, Neurodermitis, Migräne oder Adipositas. Spielst Du mit dem Gedanken in eine Psychosomatische Klinik zu gehen? In einer Psychosomatische Klinik kannst du auch auf andere Krankheitsbilder wie Depression, Anorexie oder Bulimie, Borderlein Störung oder andere Persönlichkeitsstörungen sowie alles arten von stofflichen oder nicht stofflichen Süchten stoßen. Hier findest Du ein paar Argumente, die Dir bei der Entscheidung „Klinik ja oder nein“ helfen könnten. Falls Du Dich für einen Klinikaufenthalt entscheidest, bekommst Du hier erste Tipps zum Vorgehen und zur Suche der zu Dir passenden Klinik. Dann fällt es Dir vielleicht leichter, die Entscheidung: Psychosomatische Klinik ja oder nein?

Psychosomatische Störungen: Beschwerden im Wechselspiel von Körper und Seele

Viele körperliche Beschwerden haben ihren Ursprung in der Seele. Manche Krankheiten werden auch schlimmer unter Stress, sodass Entspannung zur Besserung beitragen kann. Sowieso sind Körper und Geist nicht unabhängig voneinander zu betrachten. Sie beeinflussen sich wechselseitig und das nonstop – je nach Betrachtung sind sie auch einfach eins. Wie auch immer Du Dich, Deinen Körper und Deine Seele verstehst: Psychosomatische Kliniken haben den ganzen Menschen im Blick und setzen bei Psyche und Körper an.

Was spricht für und was gegen einen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik? Meines Erachtens spricht im allgemeinen nichts dagegen, da es Dir helfen könnte. Du solltest Dir allerdings bewusst sein, dass eine Psychotherapie in aller Regel kein Spaziergang ist und ein Klinikaufenthalt keine Kur. Es geht darum Verantwortung für Dich zu übernehmen, Dir Deiner Situation und Herausforderungen bewusst zu werden und Entscheidungen zu treffen. Was ist das Besondere an einem Klinikaufenthalt im Vergleich zu einer Psychotherapie in Deinem Alltag?

10 Argumente für einen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik:

1. Einige Wochen Zeit, Dich voll und ganz auf Deine Themen zu konzentrieren,
2. Du kommst schneller voran, als es in Deinem Alltag möglich wäre – ein Klinikaufenthalt ist quasi wie ein schneller Schleudergang,

3. Du bist mit Menschen in der gleichen Situation zusammen,
4. Dir steht ein geballtes Schwarmwissen zu Deiner Erkrankung zur Verfügung,
5. Du kannst hier soziale und emotionale Unterstützung erfahren,
6. in einer Klinik musst Du nichts verstecken, was Du im Alltag vielleicht zurückhalten würdest,
7. ein neues Umfeld schafft neue Perspektiven,
8. Du kannst in einem geschützten Raum an Dir arbeiten,
9. Du lernst Hilfe zur Selbsthilfe kennen für die Zeit nach der Klinik,
10. und: vielleicht kannst Du in dem Umfeld, in dem Du krank geworden bist, gar nicht genesen.

Die Wahl der Psychosomatischen Klinik

Du hast Dich für einen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik entschieden? Dann sprichst Du am besten mit Deinem Hausarzt über Dein Vorhaben. Du brauchst von ihm oder ihr nämlich eine Notfalleinweisung. Der Ablauf ist nicht wie bei einer Kur, sondern Du musst selbst aktiv werden, Kontakt zu einer Klinik aufnehmen und um Aufnahme bitten. Jede Klinik hat unterschiedlich lange Wartezeiten. Es gibt viele verschiedene Kliniken, mit verschiedenen Schwerpunkten und Therapieansätzen.

Wie findest Du die zu Dir passende Klinik?

Ich empfehle Dir, mit Menschen zu sprechen, von denen Du weißt, dass sie in einer Psychosomatischen Klinik waren. Frage sie, warum Sie sich für diese Klinik entschieden haben. Auch im Internet finden sich viele Erfahrungsberichte. Jede Klinik hat verschiedene Therapieangebote: Schaue Dir im Internet unterschiedliche Konzepte von Kliniken an. Meiner Erfahrung nach, ist die Klinik deren Konzept auf die meiste Ablehnung in Dir stößt, vermutlich die, deren Konzept Du am nötigsten brauchst. Aber auch, wenn Du mit dieser Herangehensweise nicht so viel anfangen kannst: Es ist immer interessant besonders starke Reaktionen zu hinterfragen. Manchmal sind darin hilfreiche Hinweise verborgen. Kliniken, über die ich Gutes gehört habe, sind beispielsweise die Hochgrat Klinik, Adula Klinik, Heiligenfeld in Bad Kissingen oder die Psychosomatische Klinik in Bad Herrenalb.