Die Borderline-Störung ist eine der bekanntesten Persönlichkeitsstörungen. Und dennoch gibt es sehr viel Unwissenheit über diese Krankheit. Die emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline- Typs wird oftmals mit Selbstverletzung, wie dem Ritzen der Haut, in Verbindung gebracht. Die Symptome und Charakteristika sind jedoch weitaus vielfältiger und der Umgang mit Borderline ist weder für Betroffene, noch für Menschen in ihrem sozialen Umfeld leicht. Darum möchte ich Dir heute etwas mehr über dieses Krankheitsbild und die Herausfordernd im Umgang mit Borderline(rn) erzählen.

Borderliner: Impulsiv und innerlich zerrissen

Der Name Borderline (engl. Grenzlinie) stammt daher, dass sich diese psychische Erkrankung auf der Grenze zwischen Neurose und Psychose befindet, da sie Symptome aus beiden Bereichen beinhaltet. Aber das ist wohl vor allem für Psychoanalytiker interessant. Für Laien ist sie besser mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs tituliert: Impulsivität, schnelle Stimmungswechsel, ein schwankendes Selbstbild und instabile soziale Beziehungen sind typisch für an Borderline Erkrankte.

Oftmals wird die Borderline-Störung auch von weiteren psychischen Erkrankungen begleitet, wie Depressionen, Süchten oder Posttraumatischen Belastungsstörungen. Die schnell schwankenden Stimmungen und Gefühle, führen bei den Betroffenen der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs zu großer Anspannung. In diesen Momenten der Anspannung suchen sie oft Linderung in Drogenkonsum, riskantem Verhalten, exzessiver sportlicher Betätigung, sonstigem süchtigem Verhalten oder Selbstverletzungen. Und schon ist das nächste Problem geboren…

Symptome der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs

Warum ist der Umgang mit Borderline so schwierig? An Borderline-Störung leidende Menschen übertragen ihre schwankenden Emotionen oft direkt auf andere Menschen und halten sie für die Realität, was zu Konflikten führen kann. Borderliner fühlen sich innerlich zerrissen, haben ein gestörtes Selbstbild und leiden unter massiven Ängsten vor dem Alleinsein und dem verlassen werden. Die Betroffenen sowie die Angehörigen leiden meist gleichermaßen unter dieser Persönlichkeitsstörung. Häuft fühlen sich die Betroffenen auch nicht krank, somit fehlt ihnen die Krankheitseinsicht.

Die emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs wird in der internationalen Krankheitsklassifikation ICD-10  folgendermaßen beschrieben:

„Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline-Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere. Intensive aber unbeständige  Emotionale Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.“

Für Betroffene und Angehörige: Psychotherapien und Selbsthilfegruppen bei Borderline

Borderline ist eine schwere Störung. Aber es gibt auch Hoffnung auf Besserung: Eine Psychotherapie kann Betroffenen helfen ihre Situation zu verbessern. Auch Angehörigen von Menschen mit Borderline kann eine Therapie dabei helfen, besser mit der herausfordernden Situation umzugehen. Außerdem gibt es viele regionale Selbsthilfegruppen für Borderliner und auch für ihre Angehörigen. Langzeitstudien  haben gezeigt, dass Psychotherapien häufig zum Rückgang der Borderline-Symptome führen und die Krankheit teilweise gar heilen können.

Deine Katharina
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