Vergebung – emanzipiere dich von deiner Verletzung
Wir alle erfahren im Laufe unseres Lebens psychische Verletzungen durch andere Menschen. Viele Menschen erleiden durch ihre Mitmenschen Trauma, beispielsweise durch Gewalt oder Missbrauch. Bei der Verarbeitung dieser Traumata und Verletzungen kann Vergebung eine große Hilfe sein: Vergebung ist ein innerer Prozess, durch den du dich aus der Opferrolle befreist. Denn negative Gefühle wie Wut oder Hass machen dich auf Dauer krank. Vergebung kann ein erster Schritt sein, um sich davon zu lösen. „Das vergebe ich ihr/ihm nie!“, denkst du jetzt vielleicht. Aber Vergeben bedeutet nicht, eine Tat zu entschuldigen oder zu rechtfertigen!
Vergebung ist weder Vergessen noch Versöhnung
Vergebung ist schwierig zu greifen. Viele kennen den Begriff aus religiösen Zusammenhängen. Es ist aber auch ein wichtiges Konzept in der Psychologie und hilfreich zur Verarbeitung von Verletzungen und Traumata. Manchmal werden Wörter ja in der Abgrenzung klarer, deshalb beginne ich mal damit, was Vergebung nicht ist:
Vergebung ist nicht:
- Versöhnen
- Vergessen
- Entschuldigen
- Ignorieren
- Ausblenden
- Stillschweigend Verletzungen aushalten
- Dulden
- Begnadigen oder eine Strafe erlassen
Was ist Vergebung dann und wieso lohnt es sich im eigenen Interesse, jemandem zu vergeben?
Die Vergebung ist nur für dich allein
Wenn ein anderer Mensch dir etwas antut, löst dies negative Gefühle, wie Wut, Trauer oder Ohnmachtsgefühle aus. Angestaute Wut macht auf Dauer krank. Bei manchen Menschen zeigen sich dann irgendwann körperliche Beschwerden, bei anderen führt es zu Grübeln, Hass oder aggressivem Verhalten. Die Vergebung soll diese Gefühle entlassen. Was dir angetan wurde, war falsch und wird dies auch immer bleiben. Es ist nicht zu entschuldigen.
Wenn du vergibst, tust du das – anders als bei dem religiösen Verständnis von Vergebung – für dich ganz allein. Es ist auch völlig unabhängig davon, ob du eine Versöhnung oder Kontakt mit dem Täter oder der Täterin anstrebst oder nicht oder ob dieser Reue und Einsicht zeigt. Du vergibst nur für dich persönlich, um loszulassen, damit die Tat in der Zukunft nicht mehr deine Gefühle und dein Leben bestimmt. Die Verletzung ist geschehen und nicht rückgängig zu machen, aber durch Vergebung befreist du dich aus der Opferrolle, und kannst so besser mit den Folgen leben. Du hörst auf nachtragend zu sein: Dadurch endet auch die Kraftanstrengung, die dir täglich Energie raubt und Schmerzen bereitet.
Vergeben mithilfe von Hypnosetherapie
Verletzungen und Traumata lassen sich mithilfe der Hypnosetherapie aufarbeiten. Dabei kann man Vergebung wunderbar und nachhaltig in die Hypnose einbauen: Dies ermöglicht eine tiefe Vergebung, die gleich direkt im Unterbewusstsein wirken kann.
Vielleicht magst du dir zur Vorbereitung auf das Vergeben folgende Fragen stellen: Welcher Person möchte ich vergeben? Welche Gefühle verbinde ich mit dieser Person? In welcher Situation werden immer wieder diese Gefühle ausgelöst? Was war die schlimmste Verletzung? Und dann entscheidest du dich, ob du bereit bist, zu vergeben. Hierbei fällt dir vielleicht auf, dass du auch dir selber in diesem Zusammenhang etwas vorwirfst: Ganz wichtig ist auch die Selbstvergebung. Diese erscheint vielen paradoxerweise sogar schwerer als dem Täter oder der Täterin zu vergeben!
Du hast dich entschieden, dein Leben wieder in deine Hand zu nehmen, damit alte Verletzungen und Traumata nicht deine Zukunft bestimmen? Du möchtest vergeben und wünschst dir Hilfe dabei? Du möchtest Dich durch Vergebung von deiner/en Verletzung/en – emanzipiere? Ich begleite dich gern achtsam und empathisch in meiner Praxis für ganzheitliche Psychotherapie in Fulda auf diesem Weg!
Deine Katharina
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Bildquellen auf dieser Seite: Walter Rammler