Wir leben in einer Krise: Corona-Pandemie, Klimawandel mit zunehmenden Naturkatastrophen, Kriege und Hunger in vielen Teilen der Welt und in vielen Schichten aller Länder. Das möchte ich nun auf keinen Fall schönreden! Aber heute möchte ich Dich dazu einladen, das Augenmerk auf die Chancen in jeder Krise zu richten. Seien es gesamtgesellschaftliche Herausforderungen oder individuelle Krisen. Bei der Krisenbewältigung lernst Du so viel! Du entwickelst Ressourcen und Stärken – für Dich und die nachfolgende Generation.
Harte Zeiten formen Überlebenskämpfer
Wie es so ist mit berühmten Zitaten, so weiß man oft gar nicht, wer sie zuerst zitiert hat. Auch bei dem bekannten Zitat von Sheikh Mohammed bin Rashid, dem Gründer Dubais verliert sich die Quelle. Auf die Frage nach der Zukunft seines Landes soll er Folgendes gesagt haben:
„Mein Großvater ritt auf einem Kamel, mein Vater tat dasselbe, ich fahre ein Mercedes, mein Sohn fährt einen Land Rover, mein Enkel wird auch einen Land Rover fahren, aber mein Urenkel wird wahrscheinlich wieder auf einem Kamel reiten.“
Als Begründung für seine Einschätzung erklärte er: „Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Menschen schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Menschen, die schwachen Menschen schaffen harte Zeiten.“ Harte Zeiten formen also Überlebenskämpfer, die Wohlstand für die nach ihnen Kommenden erschaffen. In Wohlstand aufzuwachsen, forme demnach „schwache“ Menschen.
Krise als Chance
Verstehe mich bitte nicht falsch, das soll jetzt nicht in Richtung „nur die Harten kommen in den Garten“ oder „was uns nicht tötet, macht uns stärker“ gehen, sondern es soll Dir ein kleiner Trost sein. Ich möchte Dir die positiven Nebeneffekte von Krisen zeigen. Wir alle haben die Chance, im Umgang mit Klimawandel und Coronavirus das Miteinander mit Mensch, Tier und Umwelt weltweit besser zu gestalten. Das Alltagsleben aller wurde durch die Pandemie auf den Kopf gestellt, und manche Menschen mussten viel erleiden. Aber ich bin mir sicher: Wir alle haben auch sehr viel dabei gelernt!
Auch ganz persönliche seelische Krisen machen Dich stärker – selbst wenn Du Dich vielleicht besonders schwach dabei fühlst! Manche Menschen, die zu mir zur Psychotherapie kommen, sehen ihre psychischen Probleme oder Erkrankungen als eine Art „Mangel“. Sie schämen sich ihrer. Oder sie sind unendlich wütend auf ihre Eltern, dass sie ihnen diese schwere Bürde mitgegeben haben. „Warum kann bei mir nicht alles gut sein, warum bin ich so schwach?“, fragen sich manche. Aber ich finde: wenn Du Deine Herausforderungen überlebst und Dich ihnen stellst, dann bist Du stark – ein Überlebenskämpfer bzw. Überlebenskämpferin!
Der Umgang mit Herausforderungen ist eine Stärke
In dem persönlichen Engagement zum Überleben und dem Streben nach Heilung oder Besserung, nach mehr Zufriedenheit, Freiheit oder Balance, entwickelst Du total viele Stärken, Fähigkeiten und Kenntnisse. Du wirst zum Überlebenskämpfer oder Überlebenskämpferin. Und Du erschaffst damit bessere Bedingungen für Deine Nachfahren! Denn die Arbeit an der eigenen Heilung und Aufarbeitung von Traumata, die sich teilweise schon seit Generationen aufgebaut haben, hilft auch Deinen Mitmenschen und wenn Du welche hast, Deinen Kindern.
Kennst Du das auch, dass Du Deine persönlichen Herausforderungen als Schwächen siehst oder Dich negativ bewertest? Dabei könntest Du Dich auch einfach als Überlebenskämpfer sehen, der sich bis hierher schon erfolgreich durchgekämpft hat! Wenn Du beispielsweise eine Angststörung hast, unter Depressionen leidest oder schon mal eine Psychose erlebt hast, dann hast Du schon unzählige Herausforderungen bewältigt, von denen andere Menschen vielleicht gar keine Ahnung haben. Dabei hast Du total viel Skills gelernt und Stärken entwickelt. Was sagst Du zu dieser Sichtweise: harte Zeiten formen Überlebenskämpfer?
Deine Katharina
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