Aktiv werden bei somatoformen Störungen, aber was ist das eigentlich? Bildet man sich da nur ein, krank zu sein? Nein, das tut man nicht und bitte lass Dir dies auch nicht von anderen einreden! Die Beschwerden sind echt und können sehr einschränkend und belastend sein. Aber mal ganz von Anfang an: Somatoforme Störungen sind psychosomatische Erkrankungen ohne somatischen Befund. Äh, was jetzt? Also man meint damit körperliche Beschwerden, die nicht auf eine organische Erkrankung zurückführen sind. Also einfach ausgedrückt: der Arzt findet (in der Regel) quasi „nichts“. Bei psychosomatischen Erkrankungen hingegen kann der Arzt etwas finden, beispielsweise hohen Blutdruck oder eine Darmentzündung, aber kennt die Ursache nicht, bzw. vermutet sie auf der psychischen Ebene.
Körperliche Beschwerden unbekannter Ursache
Viele Menschen leiden unter körperlichen Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen, Müdigkeit, Kribbeln, Herzklopfen, Brennen oder einem Engegefühl und haben einen regelrechten Ärztemarathon hinter sich, um herauszufinden, welche Erkrankung sie haben. Nur, dass die Ärzte keine Ursache finden und auch keine organische Erkrankung. Oftmals wird den Patienten dann vermittelt, sie würden sich die Beschwerden nur einbilden, seien Hypochonder und die Ursache sei auf alle Fälle psychischer Natur. Bei psychosomatischen Beschwerden, wie beispielsweise dem Reizdarm, kennt die Schulmedizin (noch) keine organischen Ursachen, sodass die Psyche für die Beschwerden verantwortlich gemacht wird.
Oftmals werden psychische Gründe diagnostiziert, ohne dass es eine psychologische Diagnostik gab, bei der aktuelle und frühe psychische Probleme und Belastungen erfragt werden. Es ist natürlich durchaus möglich, dass es körperliche Ursachen und Beschwerden gibt, welche mit den heutzutage üblichen Messgeräten nicht nachgewiesen werden können oder deren körperliche Ursachen man noch nicht kennt. Denn auch die Medizin entwickelt sich ja ständig weiter. Ursachen für somatoforme Störungen könnten vielleicht auf der faszialen Ebene liegen oder dem Nervensystem. Entspannungsübungen, Physiotherapie oder andere Körpertherapien könnten in dem Fall weiterhelfen. Häufig sind die Ursachen der Beschwerden wohl psychischer Natur, bzw. bei Behandlung der Psyche werden sie weniger oder gehen ganz weg.
Körper und Psyche im Wechselspiel
Auch wenn es viele Menschen mit somatoformen Beschwerden oftmals rigoros ausschließen: Häufig sind die Ursachen der Beschwerden psychischer Natur und eine psychologische Behandlung könnte ihnen helfen. Die Unterscheidung zwischen Psyche und Körper bzw. wer jetzt eigentlich was verursacht ist oftmals unmöglich – und irgendwie auch nicht so zielführend. Zum Beispiel: Wenn ich sehr unglücklich bin, mich immer wieder betrinke und meine Leber darunter leidet, habe ich irgendwann körperliche Beschwerden – aber der ursächliche psychische Anteil ist ja auch nicht von der Hand zu weisen. Ob Körper und Seele nun eins sind, ob alle Krankheiten irgendwie auch psychischer Natur sind oder umgekehrt will ich hier auch gar nicht diskutieren und beantworten, sondern es geht ja darum: wie kann es Dir besser gehen? Wenn Du bereits ausführlich auf der körperlichen Ebene nach den Ursachen geforscht hast, könnte die Psyche der Schlüssel zur Besserung sein.
Gehen wir mal davon aus, dass Du Beschwerden auf der körperlichen Ebene hast und der Ärztemarathon Dir bisher nichts gebracht hat. Alle Ärzte versichern Dir, es sei eigentlich alles in Ordnung und nichts zu finden. Gehen wir weiter davon aus, dass Dein Ziel ist beschwerdefrei zu werden. Was spricht denn dagegen, auch mal der Seele etwas extra Zuwendung zu schenken? Oftmals hilft eine Psychotherapie gegen langjährige somatoforme Beschwerden. Auf alle Fälle kann es nichts schaden, aktiv zu werden bei somatoformen Störungen, oder?
Hilfe bei somatoformen Störungen
„Wenn die Seele weint und der Mund schweigt, spricht der Körper.“ An diesem Sprichwort ist oft was dran. Eine Psychotherapie kann ein Weg sein, selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Sich nicht mehr den Ärzten ausgeliefert zu fühlen, sondern etwas auszuprobieren, damit es einem besser geht. Eine Psychotherapie bedeutet nicht, dass Deine Beschwerden nur „eingebildet“ und nicht real sind. Nein, mitnichten. Aber Dein Körper könnte Dir etwas sagen wollen mit dem Kribbeln oder dem Herzklopfen. Etwas, was gehört und bearbeitet werden möchte. Wann tritt es immer auf? Was ist da gerade emotional bei Dir los? Bist Du in einer Lebenssituation, die Du bejahen kannst…Deine Beziehung, Dein Beruf, Dein Umfeld oder in einer psychisch sehr belastenden Situation? Es kann auf alle Fälle nichts schaden, mal einen anderen Weg auszuprobieren, um beschwerdefrei zu werden – und damit potentiell glücklicher und zufriedener, oder was meinst Du?
Auch Methoden, die Dich bei der Entspannung unterstützen und Dein Körpergefühl verbessern, könnten Dir helfen, zum Beispiel regelmäßiger Sport, Yoga, Chi Gong oder Tanzen. Entspannende Körpertherapien oder Massagen mit deren Hilfe Du Dich und Deinen Körper besser spüren und kennenlernst, könnten etwas für Dich sein. All dies bietet Dir die Möglichkeit raus zu kommen aus der „Opferrolle“ und dem Pessimismus und aktiv an der Besserung Deines Lebens mitzuwirken. Ich begleite Dich gern auf dem Weg – sei es mit psychologischer Beratung, entspannenden Massagen, gemeinsamer Mediation oder befreiendem Tanz.
Hattest oder hast Du eine somatoforme Störung und wenn ja, was hat Dir weitergeholfen?
Deine Katharina
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