Vulnerabilität und Resilienz, das klingt ja beides erst mal etwas sperrig. Was ist das? Wofür braucht man es? Wie bekommt man es – oder will man es lieber loswerden?
Während des Lebens werden wir Menschen immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Das beginnt schon in der Kindheit. Auch wenn jemand unter sehr guten Bedingungen und mit liebevollen Eltern aufwächst, gibt es immer wieder kleinere oder größere Herausforderungen: Mal lassen einen die anderen Kinder nicht mitspielen, mal quält einen die bevorstehende Mathe-Klausur. Und auch die großen Krisen und Schicksalsschläge, wie Krankheiten, Trennungen und Tod, sind Teil eines jeden Lebens. Wir müssen damit einen Umgang finden.

Menschen haben unterschiedlich gute Ressourcen, um mit den schwierigen Momenten im Leben umzugehen. Kennst Du das auch? Menschen, die schon als Kind fürchterliches Leid erfahren haben und trotzdem zu glücklichen Erwachsenen heranwachsen – anstatt daran zu zerbrechen. Und Personen, die doch eigentlich alles zu haben scheinen und die dennoch immer unzufrieden sind? Sie leiden unter Problemen, die für andere Nebensächlichkeiten sind, von denen sie sich die gute Laune nicht verderben lassen. Worin unterscheiden sich diese Menschen? Der Schlüssel dazu liegt oft bei der unterschiedlich stark ausgeprägten Vulnerabilität und Resilienz.

Vulnerabilität und Resilienz

Unter Vulnerabilität wird in der Psychologie die Verletzlichkeit oder Verwundbarkeit verstanden. Wie sehr sich zwei Menschen vom selben unangenehmen Vorkommnis verletzt fühlen, hängt unter anderem davon ab, wie stark ihre Vulnerabilität ausgeprägt ist. Je höher die Vulnerabilität, desto verletzlicher ist man emotional. Mit steigender Vulnerabilität steigt auch die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen. Vulnerabilität ist nicht mit Sensibilität zu verwechseln.

Resilienz hingegen ist die Fähigkeit Krisen zu überwinden, die psychische Widerstandsfähigkeit. Das Wort kommt aus dem lateinischen (von resilire) und heißt „abprallen“. Der Stress und die Widrigkeiten des Lebens „prallen“ an einer Person mit hoher Resilienz ab, ohne dass sie daran verzweifelt – wie von einem Schutzschild. Eine stark ausgeprägte Resilienz und eine nicht so stark ausgeprägte Vulnerabilität sind also gute Voraussetzungen, um mit den Herausforderungen im Leben umzugehen.

Stärkung von Resilienz

Wo bekommt man diese Resilienz nun her, die einem dabei hilft das Leben zu meistern? Einiges liegt sicher in den Genen, anderes erhält man in der Kindheit. Der eine hatte eine zuverlässige Nachbarin, zu der er gehen konnte, wenn es zu Hause mal wieder schlechte Stimmung gab. Die andere konnte richtig gut Klavier spielen, und das hat sie über schlechte Schulnoten getröstet. Der nächste wiederum hatte einen besten Freund, der immer für ihn da war. Es gibt vielfältige Aspekte im Leben, welche die Resilienz stärken können.

Die gute Nachricht ist: Du kannst Deine Resilienz Dein ganzes Leben lang fördern und ausbauen. Besonders verletzliche Menschen, können ihre Vulnerabilität senken. Die Stärkung des Selbstbewusstseins und ein guter sozialer Rückhalt können dabei helfen. Zur Entwicklung eines Grades an Resilienz und Vulnerabilität, mit der man Krisen gut meistert, können verschiedenste Elemente beitragen: psychologische Beratung, Meditation, ein Hobby, ein ausgefülltes Sozialleben, Körperarbeit, eine glückliche Liebesbeziehung, eine erfüllende Aufgabe uvm.

Krisen und Veränderungen gehören zum Leben dazu. Wir alle müssen lernen, dies zu akzeptieren. Jeder und jede ist selber dafür verantwortlich, sich den Herausforderungen zu stellen. Aber das musst Du nicht alleine tun, sondern Du kannst Dir Hilfe suchen, die Dich bei der Stärkung Deiner Resilienz begleitet und Dich bei hoher Vulnerabilität in Krisen unterstützt!

In diesem Sinne, Deine Katharina.

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