Vor drei Wochen habe ich hier schon mal über den Umgang mit Deiner Angst geschrieben. Angst ist ein ganz normales Gefühl und gehört zum Leben dazu. Angst hatte ursprünglich die Aufgabe, uns vor Gefahren zu warnen. Seit es Corona gibt, ist Angst in unserer Gesellschaft besonders präsent. Hast Du gerade neue oder besonders starke Ängste? Heute möchte ich Dir ein paar Anregungen geben, wie Du im Alltag besser mit Deinen Ängsten umgehen kannst!

Vielfältige Ängste in Zeiten von Corona

Angst ist zurzeit allgegenwärtig: Angst vor Krankheit, vor Einsamkeit, Angst davor-  geliebte Menschen zu verlieren, Angst vor finanziellen Einschränkungen oder finanziellem Ruin, Angst vor dem Tod, Angst davor- nicht mehr Reisen zu können, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor der Überwachung persönlicher Daten, Angst vor Einschränkungen und Schutzmaßnahmen, Angst vor Verschwörungen – kurz: die Pandemie versetzt fast alle Menschen mehr oder weniger (bewusst) in Angst.

Vielleicht hast schon vorher öfters unter Ängsten gelitten und schon Deinen Umgang damit erlernt. Du weist, wie sich Angst bei Dir bemerkbar macht, wissen was Dir dann hilft und was die Angst bestärkt. Andere kennen das Gefühl vielleicht noch nicht so gut. Manche Menschen verdrängen das Gefühl, andere können Angst nicht als solche erkennen und viele wandeln sie zurzeit auch in Aggressionen anderen Menschen gegenüber um – man kann auch sagen, dass sich die Angst sich „tarnt“.

Angst gehört zu unserem Leben und ist überlebenswichtig

Angst ist wie gesagt ein ganz normales Gefühl, ja sogar überlebenswichtig. Fritz Riemann drückt es so treffend aus: „Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben“ und als Gegenkräfte zur Angst schlägt er ‚Mut, Vertrauen, Erkenntnis, Macht, Hoffnung, Demut, Glaube und Liebe‘ vor. „Diese können uns helfen, Angst anzunehmen, uns mit ihr auseinanderzusetzen, sie immer wieder neu zu besiegen“, so Riemann. (Fritz Riemann, 1975: Grundformen der Angst, S. 7).

Was hilft Dir gegen die Angst?

Natürlich möchtest Du die Angst sicher ganz schnell wieder loswerden. Nur wie es so oft ist: wenn Du etwas partout loswerden willst, verstärkt es sich meist noch. Bevor Du die Angst überwinden kannst, ist es also notwendig, sie anzunehmen und zu akzeptieren: Angst ist ein ganz normales Gefühl, keine Schwäche oder sowas. Nein, Angst ist sogar eine Wachstumschance, eine Möglichkeit, über Dich hinauszuwachsen. Wenn Du erkennst, dass Du Angst hast, sei liebevoll zu Dir und versuch Dich zu verstehen. Weißt Du vielleicht gar, woher diese Angst kommt? Wenn Du die Angst wahrgenommen hast, sie begrüßt, angenommen und akzeptiert hast, kannst Du sie auch besser wieder loslassen und Dich von ihr verabschieden.

Angst ist ein ganz normales Gefühl, aber das heißt noch lange nicht, dass sie immer vernünftig ist: Glaube nicht alles was Du denkst! Mal Dir keine Katastrophen aus! Die Angst hat nicht immer Recht! Du bist der Chef/die Chefin Deines Lebens, Deiner Gedanken- nicht die Angst und Du triffst die Entscheidungen – die Angst ist eine schlechte Beraterin.

Stärkung und Entspannung in angstvollen Phasen

In Phasen voller Angst gibt es vieles, was Du tun kannst, um Dich zu stärken und Dich vor Deiner Angst zu wappnen. Über seine Ängste mit anderen zu reden, kann schon enorm helfen. Auf einmal bist Du nicht mehr alleine damit! Deine Liebsten können Dir in Momenten der Angst auch mal die Hand reichen und an Deiner Seite sein. Erinnerst Du Dich, als Du ein Kind warst? An der Hand der Mutter, fühlen sich viele Kinder sicher und trauen sich so einiges. So ist es auch heute noch: andere Menschen können einen unterstützen und helfen, den eigenen Mut zu finden. Mit hilft es immer laut zu denken. Ich rufe Freunde an und spreche offen, über das was mich bewegt. Wenn ich mir dann selber zuhöre, bemerke ich meinst woraus meine Angst besteht, so kann ich dann besser reflektieren, was ich jetzt brauche.

Ein ganz wichtiges Mittel gegen die Angst ist außerdem Entspannung. Ein völlig entspannter Körper kann keine Angst empfinden. Es gibt unzählige Wege, um sich zu entspannen: Du kannst Yoga machen, Atemübungen, progressive Muskelentspannung, Chi Gong, Meditieren, Dich  massieren lassen uvm. Aber auch Tätigkeiten, die Deine Aufmerksamkeit völlig fesseln und die Du liebst, sorgen für Entspannung: egal, ob das Piano spielen, Briefmarken sortieren, mit dem Hund spielen, ein gutes Buch lesen oder Gärtnern ist. Alles was Dir dabei hilft in Deinen Entspannung zu helfen, hat recht.

Bewegung wie Tanzen und Ausdauersport gegen die Angst

Neben Entspannungsmethoden ist Bewegung etwas, das hilft die Stresshormone abzubauen und den Körper nach der Angst wieder zu entspannen. Ausdauersportarten wie Joggen, Kraftsport, Fahrradfahren oder Fußballspielen sind besonders hilfreich dabei, Dich gegen Deine Ängste zu stärken. Auch Tanzen kann im Umgang mit Ängsten helfen. Deinen eigenen Körper und Deine Stärke zu spüren, fördert außerdem Dein Selbstvertrauen. Denn DU braucht Mut, um Dich Deinen Ängsten zu stellen!

Entspannung, Bewegung, Reden und sich Unterstützung suchen, sind nur ein paar von vielen Möglichkeiten, mit Deinen Ängsten umzugehen und Dich nicht von ihnen unterkriegen zu lassen. Wie gehst Du mit Deinen Ängsten um? Was hilft Dir in angstvollen Momenten und was tust Du, um Dich für den Umgang mit Ängsten zu stärken?

Ich begleite, berate und unterstütze Dich gerne im Umgang mit Deinen Ängsten!

Deinen Katharina

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