Raucherentwöhnung – wie kann das gehen? Fast alle Menschen die Rauchen, wollen früher oder später mit dem Rauchen aufhören. Viele versuchen es mehrmals, die meisten scheitern. Dabei sind die körperliche Abhängigkeit vom Rauchen und die Entzugserscheinungen gar nicht so stark. Besonders psychische Gründe wie Stress führen meist dazu, doch wieder mit dem Rauchen anzufangen. Viele verschiedene Ansätze können bei der Rauchentwöhnung helfen: Hypnotherapie, Verhaltenstherapie, Apps für das Smartphone, Akupunktur, Telefon- und Onlineberatung, Bewegungsprogramme, Raucherentwöhnungsprogramme, welche verschiedene Methoden kombinieren, stationäre Klinikaufenthalte, Gruppentherapien, Nikotinersatzpräparate oder Selbsthilfebücher.

Endlich Nichtraucher(in)!

Im Bereich Selbsthilfebücher ist insbesondere das Buch von Allen Carr „Endlich Nichtraucher! Der einfache Weg, mit dem Rauchen Schluss zu machen“ international bekannt geworden. Es hat vielen Menschen den Weg zum Nichtraucher-Sein geebnet. Der Schlüssel zum Erfolg der Methode liegt in diesem Fall im Denken der Raucher. Carr vertrat die These, dass es keine guten Gründe für das Rauchen gibt. Raucher reden sich allerdings ein, dass Rauchen etwas Positives sei: Es schmecke gut, entspanne und fördere die Konzentration. All dies stimmt jedoch nicht. Rauchen entspannt nicht, sondern setzt den Körper unter Stress. Man denkt permanent an die nächste Zigarette, kaum ist die letzte ausgemacht – und das ist Stress pur. Beim Rauchen lässt dann die psychische oder physische Entzugserscheinung nach und das mag sich anfühlen wie Entspannung. Aber setzt man die Zigarette nun mit dem Grund der Entspannung gleich anstatt mit einer weiteren Ursache für Stress, macht man den Bock zum Gärtner.

Während man das Buch von Allen Carr liest oder an Seminaren nach seiner Schule teilnimmt, soll man ganz normal weiter rauchen. Danach würde man dann ganz von alleine aufhören – aus Überzeugung. Denn der Grund für das Scheitern der Raucherentwöhnung liege zumeist in der Psyche oder im Denken, so dieser Ansatz. Ändert sich das Denken, kann man demnach auch die Gewohnheit einfacher ablegen.

Verhaltenstherapeutische Ansätze zur Rauchentwöhnung

Tatsächlich sind die körperlichen Entzugserscheinungen nach dem Raucherentzug vergleichsweise mild. Wenn Du schon mal versucht hast, mit dem Rauchen aufzuhören, kennst Du es sicher auch: Nebenwirkungen wie Nervosität und Gereiztheit, gesteigerter Appetit oder Schlafstörungen klingen nach einiger Zeit ab. Der Impuls zu rauchen bleibt meist jedoch viel länger bestehen. Immer wenn Du in einer Situation bist, in der Du bisher geraucht hast – beispielsweise bei einem Treffen mit Freunden, zu einem Bierchen oder zum Kaffee, in der Arbeitspause, bei Stress, um sich eine Pause zu verschaffen oder nach dem Sex, hast Du den Impuls Dir eine Zigarette anzuzünden. Quasi aus Gewohnheit. Hier setzen verhaltenstherapeutische Ansätze zur Raucherentwöhnung an.

Rauchen ist eng mit den alltäglichen Gewohnheiten und Verhaltensweisen verknüpft. In den von mir beschriebenen Situation erkennst Du es gut: Rauchen ist mit positiven Erlebnissen und Anlässen verknüpft: soziale Kontakte, Freizeit, Pause, Freunde, Zugehörigkeit – und sogar Sex, oftmals eines der überzeugendsten Argumente überhaupt. Das Gehirn merkt sich also: Rauchen = tolle Erlebnisse und super Gefühle. Das ist natürlich nicht hilfreich bei der Rauchentwöhnung. Besser wäre wohl, wenn das Hirn Lungenkrebs, unnötige Ausgaben und schlechte Zähne, Haut oder Geruch(ssinn) abspeichern würde. Die Verhaltenstherapie setzt bei den Gewohnheiten an und unterstützt einen dabei, in den üblichen Rauch-Situationen nicht zu rauchen. Besonders Kombinationen mit Gruppensettings, wie Selbsthilfegruppen oder Gruppentherapien und über einen längeren Zeitraum können erfolgversprechend sein.

Hypnose zur Raucherentwöhnung

Ich persönlich biete Hypnotherapie zur Raucherentwöhnung an. Die Hypnose hat mich als Methode der Rauchergewöhnung überzeugt, da sie bei den soeben beschriebenen oftmals unbewussten positiven Verknüpfungen mit dem Rauchen ansetzt. In dem Vorgespräch schauen wir, was Du mit dem Rauchen verbindest und was für persönliche Kraftquellen Dir beim Aufhören helfen können. In der Hypnose möchten wir dann wie vorab besprochen durch Suggestionen positive Verknüpfungen mit dem Nichtrauchen bilden und Deine persönlichen Sucht-fördernden Glaubenssätze auflösen. Außerdem stärken wir Deine Ressourcen und lösen die Ursache, warum du rauchst, auf.
Regressionshypnose wird im therapeutischen Setting meist dann angewendet, wenn Du Dir eine Verhaltensänderung wünschst, die Dir schwerfällt umzusetzen, zum Beispiel bei der Raucherentwöhnung. Die Muster der Nikotinabhängigkeit sollen in der Hypnotherapie durch neue Reaktionsmuster ersetzt werden, die gesund sind und Dir guttun.

Raucherentwöhnung ist gut für die mentale Gesundheit

Und ganz zuletzt ein kleiner Anreiz für Dich, mit dem Rauchen aufzuhören: Nichtraucher sind glücklicher! Beziehungsweise, um ganz genau zu sein: die Raucherentwöhnung geht mit einer besseren psychischen Gesundheit einher! Das hat eine Untersuchung von Cochrane Deutschland gezeigt. Cochrane hat dafür mehr als 102 Studien mit rund 170.000 Personen ausgewertet. Zudem haben sie die Vertrauenswürdigkeit der jeweiligen Studienergebnisse analysiert und in ihre Resultate miteinbezogen. Das Hauptergebnis war, dass „Menschen, die mindestens 6 Wochen lang mit dem Rauchen aufhörten, weniger Depressionen, Ängste und Stress erlebten als Menschen, die weiter rauchten. Menschen, die mit dem Rauchen aufhörten, erlebten auch mehr positive Gefühle und ein besseres psychisches Wohlbefinden.“ Wenn das mal nicht gute Gründe dafür sind, schleunigst mit dem Rauchen aufzuhören!

Was hast Du für Erfahrungen mit der Raucherentwöhnung? Was hat Dir dabei geholfen mit dem Rauchen aufzuhören? Oder woran bist Du gescheitert? Was unterstützt Dich dabei Nichtraucher oder Nichtraucherin zu bleiben?

Deine Katharina
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